Gestirne - Hintergrundtext

Der 4. Tag

Dieses Bild ist mehr als die Darstellung des Kosmos. Es gleicht einer wissenschaftlichen und mathematischen Arbeit. Nicht Sterne, sondern Planeten und die Tiefe des Raumes werden dargestellt. Umlaufbahnen, Zusammenhänge, Berechnungen und Weltraumnebel spielen eine Rolle. Die wie mit dem Computer in Streifen auf verschiedenen Ebenen zerlegte Grafik eines Planeten, vielleicht der Erde, steht im Vordergrund. Bewegung, Dynamik, Tiefe, Geheimnis und allem voran Ordnung sind Begriffe für den blauen Bereich der dynamischen Gegenwart.

Liest man die Texte, die Werner Steinbrecher inspiriert haben, kommt man manchen Zusammenhängen auf die Spur. Unter der herausragenden Grafik zitiert er Hiob 38,31-36. Darin geht es um „... die Bande des Siebengestirns“ und „... den Gürtel des Orion“. Vor allem geht es darum, dass Gott seiner Schöpfung eine gute Ordnung gegeben hat. Diese darzustellen jedoch gleichzeitig zu zeigen, wie alles in Bewegung ist und weiterhin tiefe Geheimnisse birgt, ist Anliegen des Künstlers.

Im unteren Feld, also jenem, wo es um Zukunft und Perspektive geht, findet sich eine Reihe von Großbuchstaben. Sie sind eingebunden in ein Koordinatenfeld, das unten mit Zahlen markiert ist. Die Großbuchstaben markieren einen menschlichen Gencode, also eine DNA. Ob der Künstler die Festlegung und Vorbestimmung der Zukunft beschreiben will? Dagegen sprechen die Linien, die die Koordinaten dynamisch durchbrechen, der hebräische Schriftzug („Zeiten“) und vor allem der Text aus Johannes 12,35-40. Dort ist wieder die Rede von Jesus, der einlädt, zwischen Licht und Finsternis zu wählen.

Im oberen, in tiefem Orange gehaltenen Feld des Bildes lesen wir eine Herrschaftsansage Gottes (Jesaja 45,7). Wie unten ist der obere Rand des Bildes im satten Blau gehalten. Hier jedoch, wie auch im ganzen oberen Feld,  fehlen die Koordinaten von unten. Gott lässt sich nicht mathematisch und mit menschlichen und logischen Mitteln fassen. Auch der Aufbruch des Glaubens kann nicht systematisiert werden und ist nicht planbar, sondern ist Reaktion auf das schöpferische Wort  Gottes.

(Quelle: „7 Hügel III Weltraum“)